Guggenmusik Bloos Arsch

 

Es war ein langer, manchmal mühsamer, doch in den meisten Fällen ein vergnüglicher und von Spaß und guter Laune gezeichneter Weg von 1979 bis heute. Und trotzdem, vielleicht auch gerade deshalb, sind einige der Gründer der Guggenmusik immer noch aktiv mit dabei und geben der Gruppe ihren bis heute unverwechselbaren Charakter.

 

Der gute Name "BLOOS-ARSCH" kann zwar in den meisten Fällen nicht zum bezahlen benutzt werden, ist jedoch in Guggenmusikkreisen weit über die Region hinaus bekannt und bürgt auch heute noch für Stimmung, Spaß und urwüchsige Guggenmusik.

 

Wie fängt so etwas an? Das weiß wahrscheinlich keiner mehr ganz genau. Sicher ist dass sich 12 junge Männer der Bürgerwehr zum Ziel gesetzt hatten, die Narrenzunft St Georgen am Büttengeschwätz 1979 mit einer Guggenmusik aus Peterzell zu überraschen.

 

Also ging es los. Man brauchte Instrumente, die wurden beim Musikverein Neuhausen gefunden, der seine alten Trompeten Posaunen und Hörner billigst abgab. Nun konnte geprobt werden. Da zeigte sich, dass man eigentlich nur einen Musiker hatte, der etwas von Blasinstrumenten verstand und dieser musste nun sein Wissen an die anderen weitergeben. Dadurch hat natürlich jeder seine eigene Technik entwickelt, wie er ein Lied spielt und so ergab sich schon von Anfang an der unverwechselbare Bloos-Arsch-Sound.

Bis zur heutigen Zeit wird auch immer auf eine gesunde Mischung von ausgebildeten und nichtausgebildeten Bläsern geachtet.
Schon in diesen Anfangszeiten wurde der Grundstock für einen starken und fetzigen Rhythmus gelegt, da auf diesem Element jede Guggenmusik basiert. Das zweite starke Element sind die Bassinstrumente und die Posaunen, die sehr gut zum erzeugen von Effekten und dem Herausstellen von charakteristischen Stellen in Musikstücken geeignet sind.

 

Doch nun wieder zurück zum ersten Auftritt:

Dieser war natürlich ein großer Erfolg und eine gelungene Überraschung, als nach vier Monaten hartem Proben die Guggemusik BLOOS-ARSCH in schwarzen Opa-Anzügen a la Blues Brothers zum ersten Mal in St Georgen auf der Bühne stand.

 

Nun tingelte man über die ganze Fastnacht in den umliegenden Orten auf allen Bällen und in allen Wirtschaften, dort wo was los war.
In den darauffolgenden Jahren wuchs die Gruppe bis auf ca. 20 Mitglieder an, wobei die meisten aus Peterzell waren und kein großer Altersunterschied bestand. Dadurch ergab sich eine enge Verflechtung zwischen Freizeit und Guggenmusik, so dass man sich praktisch das ganze Jahr über traf und auch viele private Unternehmungen gemeinsam machte, z.B. Urlaub, Grillfeste usw. So entstand ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das sicher auch dazu beigetragen hat, dass die Gruppe über einen so langen Zeitraum Bestand hat, in dieser Zeit immer sehr aktiv war und als treibende Kraft des Vereinslebens wirkt. Doch wie ging´s nun weiter? Als sich die Guggenmusik BLOOS-ARSCH in der gesamten Umgebung einen guten Namen verschafft hatte, musste nach einigen einfachen Kostümen, wie schwarzer Anzug, bemalter Kartoffelsack und Panzerknackerkostüm, ein neues Häs her.

 

Und so wurde nach einiger Zeit der Überlegung und des Suchens, das Wikingerkostüm mit Fell und Hörnern entworfen und war für lange Jahre das Markenzeichen der Guggemusik BLOOS-ARSCH. Dieses Kostüm war so einmalig, wie die Zusammensetzung der Gruppe. Nur männliche Mitglieder erlaubt! Hier gab es in den frühen Jahren viele Angriffe der Weiblichkeit um diese Bastion zu stürmen, doch ist es ihnen nicht gelungen eine Änderung herbeizuführen.

 

Gleichzeitig mit dem Wikingerkostüm hatte man die Idee in Peterzell wieder ein großes Fest in den Sommermonaten zu veranstalten, und wie sollte es anders sein, mit vielen befreundeten Guggenmusiken.
Die Idee wurde in die Tat umgesetzt und seit nunmehr 16 Jahren findet in Peterzell das unverwechselbare FESTIVAL DER SCHRÄGEN TÖNE statt. In den letzten 10 Jahren oft kopiert doch nie erreicht.

Von 1985 bis heute wuchs die Gruppe weiter, und hatte manchmal bis zu 32 aktive Musiker. Diese konnten natürlich nicht mehr alle in Peterzell gefunden werden und so sind heute auch etliche St Georgener in der Guggenmusik zu Hause.

 

Mit der Größe der Gruppe stiegt auch der Bekanntheitsgrad und es wurden Erfolge in der engeren Umgebung, in der Schweiz sowie im gesamten süddeutschen Raum gefeiert.
Dadurch ergaben sich in all den Jahren sehr viele Kontakte zu anderen Guggern und auch sehr viele persönliche Verbindungen sind entstanden. Zum Beispiel ist der Kontakt zu unserer Partnergemeinde St. Peterzell sehr intensiv. Oder auch nach Schwäbisch Gmünd mit seinem besonderen Highlight dem alljährlich stattfindenden Guggentreffen, bei dem drei Tage lang hochkarätige Guggenmusiker aus Deutschland, Schweiz und Lichtenstein dem begeisterten Publikum ihre schrägen Töne bis zum abwinken in allen Kneipen und auf allen Plätzen zum Besten geben.
Bei der von der Remstalzeitung jedes Jahr durchgeführten Wahl der beliebtesten Guggenmusik konnten die BLOOS-ARSCH einmal den ersten und einmal den zweiten Platz belegen.

In den letzten Jahren hat die Gruppe sehr viel junge Mitglieder aufgenommen, um die Abgänge der älteren Jahrgängen aufzufangen, und so hat sich BLOOS-ARSCH 1999, rechtzeitig zum Jahrtausendwechsel ein neues Kostüm zugelegt. Heute präsentiert sich die Guggenmusik BLOOS-ARSCH als römische Legionäre in der Paradeuniform der kaiserlichen Garde.
Wir hoffen, dass mit dem neuen Köstüm genauso viele erfolgreichen Auftritte gemacht werden, wie mit dem Alten und wünsche den Guggenmusikern von BLOOS-ARSCH noch viele schöne Stunden und weiterhin eine gute Kameradschaft.

 

Das Schönste an diesem Text ist, was Sie daraus machen!

 

 

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